Glossar
A
Absolute Risikoreduktion
(absolute risk reduction)
Die absolute Risikodifferenz zwischen den Ereignissen in der Kontrollgruppe (CER = control event rate) und den Ereignissen der Experimentalgruppe (EER = experimental event rate)
Berechnung: ARR = CER - EER
absolute risk reduction
Die absolute Risikodifferenz zwischen den Ereignissen in der Kontrollgruppe (CER = control event rate) und den Ereignissen der Experimentalgruppe (EER = experimental event rate)
Berechnung: ARR = CER - EER
Abstract
(abstract)
Zusammenfassung einer publizierten Studie
Alpha Fehler
siehe Fehler erster Art
B
Beobachtungsstudie
(observational study)
Nicht-experimentelles Studiendesign. In einer Beobachtungsstudie wird eine Gruppe von Personen über einen bestimmten Zeitraum beobachtet und Subgruppen mit verschiedenen Merkmalen im Hinblick auf ihren Gesundheitszustand verglichen, z.B. die Häufigkeit von Herzinfarkten zwischen Frauen, die Hormone einnehmen, und Frauen, die solche Medikamente nicht anwenden.
Beispiel: Kohorten-Studie, Fall-Kontroll-Studie
Bias
(bias)
Als Bias werden systematische Fehler einer Studie bezeichnet, die letztendlich zu einer falschen Schlussfolgerung führen. Während das Confounding und der Zufall rechnerisch kontrolliert werden können, kann der Effekt des Bias auf das Studienergebnis nur qualitativ bewertet werden. Hierbei muss dann das Ausmaß des Bias geschätzt werden und gegebenenfalls die Schlussfolgerung als ungültig bezeichnet werden. Bias können in jedem Stadium der Studie, also von der Planung des Designs bis zur Datenverarbeitung auftreten. Dadurch weichen die Ergebnisse systematisch von der Wahrheit ab. Generell sind beobachtende Studien anfälliger für Bias als experimentelle. In den letztgenannten können Bias durch eine exakte Studienplanung, Ausnutzung verschiedener Randomisierungsverfahren sowie weitgehende Verblindung vermieden werden.
Blind
Geheimhaltung der Gruppenzugehörigkeit (Intervention und Kontrolle) vor den Studienteilnehmern und Studienbeobachtern.
blinding
Geheimhaltung der Gruppenzugehörigkeit (Intervention und Kontrolle) vor den Studienteilnehmern und Studienbeobachtern.
C
case-control-study
Eine Fall-Kontroll-Studie ist eine vergleichende Untersuchung von Erkrankten und Gesunden. So z.B. die vergleichende Untersuchung von an Brustkrebs erkrankten Frauen und nicht an Brustkrebs erkrankten Frauen. Es wird untersucht, durch welche Exposition die Erkrankten (Fallgruppe) sich von den Gesunden (Kontrollgruppe) unterscheiden.
case-series
Die Fall-Serie ist eine beschreibende Beobachtungsstudie, die auf eine Reihe von Fällen beruht. Meist werden Symptome, der klinische Verlauf oder die Prognose einer Erkrankung anhand von exemplarischen Fällen aus der (eigenen) Praxis beschrieben.
cohort-study
Synonyme: Follow-up-Studie, Langzeitstudie (longitudinal study), Inzidenzstudie
Eine typische Fragestellung für eine Kohortenstudie wäre: Haben untergewichtige ältere Menschen ein erhöhtes Risiko für dekubitale Geschwüre?
In der Regel ist eine cohort-study (Kohortenstudie) prospektiv, analytisch und beobachtend. Das heißt: Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird eine Gruppe von Menschen (Kohorte) ausgewählt. Diese werden bezüglich der Exposition in zwei Gruppen eingeteilt, diejenigen mit und diejenigen ohne Exposition. Nach Ablauf einer bestimmten Zeitperiode wird das definierte Ergebnis innerhalb der Gruppen zahlenmäßig erfasst. Seltener ist die retrospektive Kohortenstudie.
Colitis ulcerosa
Chronische Entzündung des Dickdarms
confidence interval
Werden aus einer Population mehrere Stichproben gezogen, so unterscheiden sich diese in der Regel in bezug auf eine gemessene Variable. Die Mittelwerte oder Differenzen dieser weichen voneinander ab. Diese Abweichung wird mit der Größe der Stichprobe geringer. Aufgrund dieser Zufallsschwankungen würde in mehreren Studien zur gleichen Fragestellung immer ein etwas anderes Ergebnis gewonnen werden. Der „wahre“ Wert würde also niemals wirklich getroffen werden. Die Ergebnisse könnten ebenso nahe am wahren Wert liegen, wie weit davon entfernt sein. Deshalb werden Angaben zum Unsicherheitsbereich der Ergebnisse benötigt. Dies wird als confidence interval (Konfidenzintervall) eines Punktwertes bezeichnet. Das Konfidenzintervall ist dabei die Streubreite der möglichen Werte und der Punktwert der tatsächlich rechnerisch gemessene Wert (Mittelwert, Median, Effektgröße). In der Regel wird ein Vertrauensbereich von 95% angegeben. Dies wird als das Konfidenzniveau bezeichnet. Dieses bedeutet, dass mit 95prozentiger Wahrscheinlichkeit der wahre Wert im angegebenen Bereich eingeschlossen ist.
Confounder
Confounder sind Störvariablen. Eine zunächst für das Ergebnis als irrelevant betrachtete unabhängige Variable beeinflusst eine abhängige Variable derart, dass der gemessene Effekt nicht eindeutig der untersuchten und berücksichtigten Variable zugewiesen werden kann. Dabei muss die Störvariable ein eigenständiger Risikofaktor sein und mit dem überlagerten, interessierenden Faktor statistisch assoziiert sein. Zwei oder gar mehrere Variablen überlagern oder konfundieren sich. Confounder können personenbezogen, z.B. Alter, Geschlecht, Rasse und Lebensstilfaktoren, oder untersuchungsbedingt, z.B. unterschiedliche Rahmenbedingungen sein. Besonders in quasiexperimentellen Untersuchungen, in denen mit vorgefundenen Gruppen gearbeitet wird, können unbekannte Variablen das Ergebnis positiv oder negativ beeinflussen. Eine Randomisierung verteilt zumindest die Störvariablen gleichmäßig auf alle Untersuchungsgruppen, so dass der Effekt der Störvariable rechnerisch kontrollierbar bleibt.
control-event-rate
Ereignisrate in der Kontrollgruppe einer Studie.
Wahrscheinlichkeit des Ergebnisses (Ereignisrate) in der Kontrollgruppe.
Berechnung: control-event rate (CER) = Anzahl der Ereignisse in der Kontrollgruppe / Anzahl aller Studienteilnehmer in der Kontrollgruppe. Beispiel: Innerhalb von 3 Jahren erlitten 40 von 1000 Personen der Kontrollgruppe einen Herzinfarkt. Die CER beträgt = 40 / 1000 = 4%
control group
Die Gruppe, die bei einer Studie keine Intervention oder eine Vergleichsintervention erhält (Therapiestudie) bzw. nicht exponiert (Kohortenstudie) ist.
cost-benefit analysis
Ökonomische Evaluationsstudie, bei der die Kosten und der Nutzen der untersuchten Behandlungsalternativen in Geldeinheiten angegeben werden.
cross-over-design
Die Teilnehmer jeder Studiengruppe (Experimental- und Kontrollgruppe) beginnen die Studie mit der jeweiligen Studiengruppenzuteilung und wechseln nach einer vordefinierten Zeit die Studiengruppe. Alle Probanden dienen dabei als eigene Kontrollen.
D
Doppelblind
(double blind)
Weder die Studienteilnehmer noch diejenigen, die die Intervention / Kontrolle verabreichen, wissen, wem das eigentliche Medikament bzw. Verfahren und wem das Scheinmedikament verabreicht wird.
double blind
Weder die Studienteilnehmer noch diejenigen, die die Intervention / Kontrolle verabreichen, wissen, wem das eigentliche Medikament bzw. Verfahren und wem das Scheinmedikament verabreicht wird.
E
effectiveness
Synonym: Wirksamkeit
Wirksamkeit einer Maßnahme unter alltäglichen Bedingungen im Gesundheitswesen
Effektivität
(effectiveness)
Synonym: Wirksamkeit
Wirksamkeit einer Maßnahme unter alltäglichen Bedingungen im Gesundheitswesen
efficacy
Wirksamkeit einer Maßnahme (Intervention) in einer wissenschaftlichen Studie
Effizienz
Eine Leistung im Gesundheitswesen ist effizient, wenn sie effektiv ist, d.h. wirksam ist und gleichzeitig eine positive Bilanz bei der Kosten-Nutzen-Analyse unter gesundheitsökonomischen Aspekten aufweist.
Empfehlungsgrad
(grade of recommendation)
Bei der Entwicklung von Leitlinien werden Empfehlungen zur Durchführung von diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen nach ihrer Aussagekraft geordnet. Diese basieren wiederum auf der Evidenzhierarchie (levels of evidence).
Ereignisrate
(event rate)
Fälle mit dem untersuchten Ereignis (z.B. Inkontinenz) in einer Studiengruppe
Event rate
Fälle mit dem untersuchten Ereignis (z.B. Inkontinenz) in einer Studiengruppe
Evidenz, externe Evidenz
Wissenschaftlicher Beweis aus klinischen Studien
experimental event rate
Ereignisrate in der Experimentalgruppe einer Studie
Wahrscheinlichkeit des Ergebnisses (Ereignisrate) in der Experimentalgruppe
Berechnung: experimental event rate (EER) = Anzahl der Ereignisse in der Experimentalgruppe / Anzahl aller Studienteilnehmer in der Experimentalgruppe. Beispiel: Innerhalb von 3 Jahren erlitten 20 von 1000 Personen der Experimentalgruppe einen Herzinfarkt. Die EER beträgt = 20 / 1000 = 2%
Evidenzhierarchie
(Levels of evidence)
Synonym: Evidenzstufen
F
Fall-Kontrollstudie
(case-control study)
Eine Fall-Kontroll-Studie ist eine vergleichende Untersuchung von Erkrankten und Gesunden. So z.B. die vergleichende Untersuchung von an Brustkrebs erkrankten Frauen und nicht an Brustkrebs erkrankten Frauen. Es wird untersucht, durch welche Exposition sich die Erkrankten (Fallgruppe) von den Gesunden (Kontrollgruppe) unterscheiden.
Fall-Serie
case-series
Die Fall-Serie ist eine beschreibende Beobachtungsstudie, die auf eine Reihe von Fällen beruht. Meist werden Symptome, der klinische Verlauf oder die Prognose einer Erkrankung anhand von exemplarischen Fällen aus der (eigenen) Praxis beschrieben.
FAP
(familiäre adenomatöse Polypose)
Erbkrankheit mit Bildung zahlreicher Polypen im gesamten Dickdarm, die entarten können.
Fehler 1. Art
Die Wahrscheinlichkeit, sich zugunsten der Alternativhypothese zu irren wird auch Fehler 1. Art oder a-Fehler genannt. Dies entspricht einer unberechtigten Ablehnung der Nullhypothese. Ein a-Fehler von 5% wird in der Forschung per Konvention toleriert. Dies entspricht einem p-Wert von 0,05 %.
In anderen Worten wird beim Fehler 1. Art ein zufällig auftretender Gruppenunterschied für wahr gehalten.
Fehler 2. Art
Die Nullhypothese kann fälschlicherweise abgelehnt werden, obwohl sie angenommen werden sollte. Dies entspricht dem Fehler 2. Art oder b-Fehler. Die Wahrscheinlichkeit, ein signifikantes Ergebnis in einer Stichprobe zu erkennen, wird durch 1 minus b-Fehler errechnet. Dies wird auch als Power einer Untersuchung oder Teststärke bezeichnet. Meistens wird eine Power von mindestens 80% und ein Signifikanzniveau unter 0,05 angestrebt.
In anderen Worten wird beim Fehler 2. Art ein tatsächlich vorhandener Unterschied übersehen.
Früherkennung
Von Früherkennungsuntersuchungen spricht man, wenn die Untersuchungen an gesunden Menschen durchgeführt werden, das heißt, an Menschen, die keine Beschwerden oder Anzeichen im Hinblick auf die gesuchte Krankheit haben. Die Untersuchungen werden auch Screening-Untersuchungen genannt.
G
Goldstandard
(gold standard)
Synonym: Referenzstandard
Eine anerkannte Methode oder ein Messinstrument, das die 'Methode der Wahl' darstellt und mit dem neue Methoden verglichen werden. Hierbei kann es sich um einen Standard-Test handeln, mit dem ein neuer Test verglichen wird.
grade of recommendation
Bei der Entwicklung von Leitlinien werden Empfehlungen zur Durchführung von diagnostischen oder therapeutischen Maßnahmen nach ihrer Aussagekraft geordnet. Diese basieren wiederum auf der Evidenzhierarchie (levels of evidence).
guideline
Leitlinien sind systematisch entwickelte Entscheidungshilfen über die angemessene Vorgehensweise bei speziellen gesundheitlichen Problemen. Leitlinien sind wissenschaftlich begründete, praxisorientierte Handlungsempfehlungen. Leitlinien sind Orientierungshilfen im Sinne von Handlungs- und Entscheidungskorridoren, von denen in begründeten Fällen abgewichen werden kann oder sogar muss.
H
Heterogenität
(heterogenity)
Die Heterogenität wird als Variabilität oder Differenz zwischen klinischen Studien bei Übersichtsarbeiten bezeichnet. Mittels statistischer Tests wird festgestellt, ob die Unterschiede auf methodischen oder klinischen Einflüssen beruhen.
heterogenity
Die Heterogenität wird als Variabilität oder Differenz zwischen klinischen Studien bei Übersichtsarbeiten bezeichnet. Mittels statistischer Tests wird festgestellt, ob die Unterschiede auf methodischen oder klinischen Einflüssen beruhen.
HNPCC
(hereditary non-polyposis colorectal cancer)
Erbliche Darmkrebsveranlagung ohne vorausgehende Häufung von Polypen
I
incidence
Anzahl neuer Erkrankungen innerhalb einer festgelegten Zeitspanne, z.B. innerhalb eines Jahres
Inzidenz
(incidence)
Anzahl neuer Erkrankungen innerhalb einer festgelegten Zeitspanne, z.B. innerhalb eines Jahres
Intention-to-treat Analyse
Die Teilnehmer einer Studie werden in den Gruppen analysiert zu denen sie zu Studienbeginn zugeteilt wurden. Dadurch werden die durch die Zufallsverteilung der Studienteilnehmer geschaffenen positiven Effekte auf die Gruppenverteilung (Homogenität) beibehalten.
intention-to-treat analysis
Die Teilnehmer einer Studie werden in den Gruppen analysiert zu denen sie zu Studienbeginn zugeteilt wurden. Dadurch werden die durch die Zufallsverteilung der Studienteilnehmer geschaffenen positiven Effekte auf die Gruppenverteilung (Homogenität) beibehalten.
Intervention
Maßnahme (Hilfsmittel, Medikament, Versorgungsstrategie usw.), die im Rahmen einer klinischen Studie untersucht wird.
K
Kappa
Kappa wird insbesondere bei Studien zu diagnostischen Tests oder bei der Entwicklung von Checklisten/Fragebögen angewandt. Durch Kappa wird der Grad der Übereinstimmung zwischen zwei oder mehreren Beurteilenden (rater) dargestellt. Werte um 0 weisen auf eine zufallsbedingte Übereinstimmung hin, Werte > 0,7 auf eine hohe Übereinstimmung (Höchstwert = 1).
Kohortenstudie
Synonyme: Follow-up-Studie, Langzeitstudie (longitudinal study), Inzidenzstudie
Eine typische Fragestellung für eine Kohortenstudie wäre: Haben untergewichtige ältere Menschen ein erhöhtes Risiko für dekubitale Geschwüre?
In der Regel ist eine cohort-study (Kohortenstudie) prospektiv, analytisch und beobachtend. Das heißt: Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird eine Gruppe von Menschen (Kohorte) ausgewählt. Diese werden bezüglich der Exposition in zwei Gruppen eingeteilt, diejenigen mit und diejenigen ohne Exposition. Nach Ablauf einer bestimmten Zeitperiode wird das definierte Ergebnis innerhalb der Gruppen zahlenmäßig erfasst. Seltener ist die retrospektive Kohortenstudie.
Konfidenzintervall
Werden aus einer Population mehrere Stichproben gezogen, so unterscheiden sich diese in der Regel in bezug auf eine gemessene Variable. Die Mittelwerte oder Differenzen dieser weichen voneinander ab. Diese Abweichung wird mit der Größe der Stichprobe geringer. Aufgrund dieser Zufallsschwankungen würde in mehreren Studien zur gleichen Fragestellung immer ein etwas anderes Ergebnis gewonnen werden. Der „wahre“ Wert würde also niemals wirklich getroffen werden. Die Ergebnisse könnten ebenso nahe am wahren Wert liegen, wie weit davon entfernt sein. Deshalb werden Angaben zum Unsicherheitsbereich der Ergebnisse benötigt. Dies wird als confidence interval (Konfidenzintervall) eines Punktwertes bezeichnet. Das Konfidenzintervall ist dabei die Streubreite der möglichen Werte und der Punktwert der tatsächlich rechnerisch gemessene Wert (Mittelwert, Median, Effektgröße). In der Regel wird ein Vertrauensbereich von 95% angegeben. Dies wird als das Konfidenzniveau bezeichnet. Dieses bedeutet, dass mit 95prozentiger Wahrscheinlichkeit der wahre Wert im angegebenen Bereich eingeschlossen ist.
Kontrollgruppe
Die Gruppe, die bei einer Studie keine Intervention erhält (Therapiestudie) bzw. nicht exponiert (Kohortenstudie) ist.
Kosten-Nutzen-Analyse
Ökonomische Evaluationsstudie, bei der die Kosten und der Nutzen der untersuchten Behandlungsalternativen in Geldeinheiten angegeben werden.
L
Leitlinie
(guideline)
Leitlinien sind systematisch entwickelte Entscheidungshilfen über die angemessene Vorgehensweise bei speziellen gesundheitlichen Problemen. Leitlinien sind wissenschaftlich begründete, praxisorientierte Handlungsempfehlungen. Leitlinien sind Orientierungshilfen im Sinne von Handlungs- und Entscheidungskorridoren, von denen in begründeten Fällen abgewichen werden kann oder sogar muss.
likelihood ratio
Geeignetes Maß zur zusammenfassenden Darstellung von Testeigenschaften.
Die likelihood ratio (LR) wird als Verhältnis zweier Wahrscheinlichkeiten ausgedrückt.
Berechnung der LR+ = Sensitivität / (1 - Spezifität)
Dieser Ausdruck beschreibt das Verhältnis der Wahrscheinlichkeiten bei einem Erkrankten, ein positives Ergebnis im Test zu erhalten versus der Wahrscheinlichkeit bei einem Gesunden, ein positives Ergebnis im Test zu erhalten.
Analog gilt für die Berechnung der LR- = (1 - Sensitivität) / Spezifität)
longitudinal study
siehe cohort-study
M
Meta-Analyse
(meta-analysis)
Eine Meta-Analyse ist eine statistische Methode, anhand derer die Ergebnisse aus mehreren Studien innerhalb einer Übersichtsarbeit in einer numerischen Schätzung ausgedrückt werden. Die Begriffe Meta-Analyse und systematische Übersichtsarbeit (systematic review) werden teilweise synonym verwendet.
meta-analysis
Eine Meta-Analyse ist eine statistische Methode, anhand derer die Ergebnisse aus mehreren Studien innerhalb einer Übersichtsarbeit in einer numerischen Schätzung ausgedrückt werden. Die Begriffe Meta-Analyse und systematische Übersichtsarbeit (systematic review) werden teilweise synonym verwendet.
N
Negativ prädiktiver Wert
(negative predictive value)
Der negativ prädiktive Wert (NPW) beschreibt bei diagnostischen Tests und Früherkennungstests den Anteil der Personen mit negativem Testergebnis, die tatsächlich die Erkrankung nicht aufweisen.
Berechnung: Personen mit negativem Testergebnis / Gesamtzahl der negativ Getesteten
negative predictive value
Der negative predictive value (negativ prädiktive Wert = NPW) beschreibt die Wahrscheinlichkeit der Abwesenheit einer Erkrankung bei den Personen mit einem negativen Testergebnis.
Berechnung: Personen mit negativem Testergebnis / Gesamtzahl der nicht erkrankten Personen
number needed to treat
(NNT)
Anzahl der Patienten, die über einen bestimmten Zeitraum behandelt werden müssen, um ein zusätzliches unerwünschtes Ereignis zu vermeiden.
Berechnung: NNT = 1 / absolute risk reduction = 1 / (control event rate - experimental event rate)
O
observational study
Nicht-experimentelles Studiendesign. Eine Gruppe von Personen wird ohne Beeinflussung der Intervention hinsichtlich einer vorliegenden Exposition über einen definierten Zeitraum beobachtet oder zu der Exposition befragt.
Beispiel: Kohorten-Studie, Fall-Kontroll-Studie
odds
Synonym: Chance
Odds bezeichnet das Verhältnis der Wahrscheinlichkeit, dass ein Ereignis (z.B. Nierenversagen) eintritt zu der Wahrscheinlichkeit, dass dieses Ereignis nicht eintritt. Beispiel: Wenn von 100 Typ-1-Diabetikern 60 ein chronisches Nierenversagen entwickeln und 40 Typ-1-Diabetiker keines entwickeln, ist die Odds für ein Nierenversagen 60 : 40 bzw. 1,5.
odds ratio
Odds Ratio (Chancenverhältnis) bezeichnet das Verhältnis zweier Odds für ein bestimmtes Ereignis. So z.B. die Odds für Diabetiker, ein Nierenversagen zu entwickeln zu der Odds für Nicht-Diabetiker, ein Nierenversagen zu entwickeln.
Ökologische Studie
(ecological study)
Diese beobachtende analytische Studie basiert auf gesammelten sekundären Daten. Hier werden in verschiedenen Populationen gesammelte Daten zu Risikofaktoren und Krankheiten zueinander in Beziehung gesetzt um eventuelle Assoziationen herauszufinden. Die Aussagen beziehen sich auf eine Gruppe von Menschen. Das Risiko des Individuums ist nicht daraus abzuleiten. Ökologische Studien greifen in der Regel auf vorhandene Daten zurück und sind deshalb besonders kostengünstig. Sie eignen sich zur Hypothesengenerierung, nicht aber zur Erklärung von Kausalitäten.
overview
In einem overview (Übersichtsartikel bzw. Review) werden die Ergebnisse aus mehreren Publikationen zu einem spezifischen Thema zusammengestellt und eine Studien-übergreifende Schlussfolgerung gezogen.
P
Polypen
Gutartige Schleimhautwucherung, die bösartig werden kann.
Positiv prädiktiver Wert
Der positiv prädiktive Wert (PPW) beschreibt bei diagnostischen Tests und Früherkennungstests den Anteil der Personen mit positiven Testergebnis, die tatsächlich die Erkrankung aufweisen.
Berechnung: Personen mit positivem Testergebnis / Gesamtzahl der positiv Getesteten
positive predictive value
Der positive predictive value (PPW) beschreibt bei diagnostischen Tests und Früherkennungstests den Anteil der Personen mit positiven Testergebnis, die tatsächlich die Erkrankung aufweisen.
Berechnung: Personen mit positivem Testergebnis / Gesamtzahl der positiv Getesteten
power
Synonym: Aussagekraft, Macht
Kleine Stichprobengrößen erhöhen die Gefahr ein wahres Ergebnis zu übersehen. Deshalb bietet die Power-Berechnung (Teststärke, Trennschärfe) die Möglichkeit, durch die Definition einer Mindesteffektgröße (Unterschied zwischen den Gruppen, der nicht übersehen werden soll) den notwendigen Umfang der Stichprobe im Vorwege zu errechnen. Alle Ergebnisse, die unterhalb der vorher festgelegten Differenz liegen, sind dann nicht signifikant. Die Faustformel für die Berechnung lautet: je kleiner die Differenz, desto größer die Stichprobe. Weiterhin ist die Power und somit die Stichprobengröße einer Studie abhängig vom Signifikanzniveau (Fehler 1. Art). Eine hohe Irrtumswahrscheinlichkeit ist generell mit kleinen Stichproben assoziiert. Möchte man zumindest das Niveau von 0,05 erreichen, sind in der Regel größere Gruppen nötig.
Auch die Wahrscheinlichkeit, einen wahren Effekt (Fehler 2. Art) zu übersehen, wird von der Stichprobengröße beeinflusst. In der Regel wird dieser Wert mit 20% angegeben. Auch die Art der gewonnenen Daten beeinflussen die Power. So hängt die Power beim Messen von Anzahlen oder Anteilen von der Häufigkeit des Ergebnisses ab, während sie bei kontinuierlichen Variablen vom Grad der Variation der Probanden abhängt. Letztendlich drückt die Power einer Studie aus, wie wahrscheinlich es bei einer definierten Stichprobengröße und einem bestimmten Signifikanzniveau ist, eine festgelegte Effektgröße nachzuweisen. Heute stehen Computerprogramme zur Verfügung, die unter Berücksichtigung der oben genannten beeinflussenden Kriterien eine genau erforderliche Stichprobengröße errechnen.
Prädiktiver Wert
(predictive value)
Vorhersagewert, siehe positiv prädiktiver Wert und negativ prädiktiver Wert
Prävalenz
(prevalence)
Mit der Prävalenz werden die vorliegenden Krankheitsfälle zu einem definierten Zeitpunkt ausgedrückt.
Prävalenzstudie
Synonym: Querschnittstudie
Die Messung von Ergebnis und Exposition findet zum gleichen Zeitpunkt statt.
Dieser Studientyp ist einfach, kostengünstig und relativ schnell durchführbar. Die Prävalenzstudie wird z.B. eingesetzt, um mögliche Ursachen einer Epidemie zu bestimmen. Ein Beispiel für den Einsatz einer Prävalenzstudie wäre: In einem Altenheim leiden zahlreiche Bewohner an Durchfall. Die Quelle der Infektion soll schnellstmöglich bestimmt werden, also werden mehrere Stichproben aus z.B. Fleisch, Eiern, Salatdressings genommen, aber auch die Kontakte zwischen infizierten Bewohnern / Pflegenden und möglichen Überträgern ausgewertet.
Prävention
Prävention oder Vorsorge bedeutet, dass Maßnahmen ergriffen werden, die die Entstehung einer Erkrankung verhindern bzw. vorbeugen sollen. Ein Beispiel für eine echte Vorsorgemaßnahme ist das Putzen der Zähne. Mit regelmäßiger und richtig durchgeführter Zahnpflege lässt sich die Entstehung von Zahnkaries verhindern.
predictive value
Vorhersagewert, siehe positiv prädiktiver Wert und negativ prädiktiver Wert
prevalence
Mit der Prävalenz werden die vorliegenden Krankheitsfälle zu einem definierten Zeitpunkt ausgedrückt.
prevalence study
Synonym: Querschnittstudie
Die Messung von Ergebnis und Exposition finden zum gleichen Zeitpunkt statt.
Dieser Studientyp ist einfach, kostengünstig und relativ schnell durchführbar. Die Prävalenzstudie wird z.B. eingesetzt, um mögliche Ursachen einer Epidemie zu bestimmen. Ein Beispiel für den Einsatz einer Prävalenzstudie wäre: In einem Altenheim leiden zahlreiche Bewohner an Durchfall. Die Quelle der Infektion soll schnellstmöglich bestimmt werden, also werden mehrere Stichproben aus z.B. Fleisch, Eiern, Salatdressings genommen, aber auch die Kontakte zwischen infizierten Bewohnern / Pflegenden und möglichen Überträgern ausgewertet.
probability
Die probability (Wahrscheinlichkeit) bezeichnet die relative Häufigkeit eines Ereignisses bezogen auf die Grundgesamtheit.
Prognose
Voraussicht auf den Krankheitsverlauf
p-value
(p-Wert)
p-Wert
Die statistische Signifikanz (p-Wert) sagt aus, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass der gemessene Unterschied dem Zufall entspringt. Ein p-Wert von p< 0.05 bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der gemessene Unterschied zwischen den zwei Vergleichsgruppen nur auf Zufall beruht kleiner als 5% ist (z.B. 5% weniger dedubitale Geschwüre in der Gruppe 1 als in der Gruppe 2). Die statistische Signifikanz ist von der Größe der untersuchten Population abhängig. Wenn die Population genügend groß ist, erlangen schon kleine Unterschiede zwischen zwei Gruppen statistische Signifikanz. Der p-Wert ist ein rein statistischer Ausdruck und sagt nichts aus über die klinische Relevanz des Ergebnisses.
Q
Qualy
(Quality adjusted life year)
Qualy stellt ein Konzept zur Bewertung der Lebenserwartung bei chronischen Erkrankungen dar, das die gesundheitsbezogene Lebensqualität (in der Regel aus Patientensicht) und die Zeit, die in diesem (beeinträchtigten) Gesundheitszustand verbracht wird, zu einer Größe zusammenfasst.
R
randomisation
Zufällige Zuordnung der in eine Studie eingeschlossenen Patienten zur Experimental- oder Kontrollgruppe. Hierzu werden verschiedene Randomisierungsverfahren benutzt. Eine Randomisierung ist jedoch nur sicher und unbeeinflusst, wenn sie extern, d.h. nicht von Studienzentrum selbst durchgeführt wird, mittels Computer erfolgt und die per Zufall gewonnene Zuteilung in verdeckter Weise den Untersuchenden / zu Untersuchenden mitgeteilt wird (z.B. versiegelte Briefumschläge).
Randomisierung
(randomisation)
Zufällige Zuordnung der in eine Studie eingeschlossenen Patienten zur Experimental- oder Kontrollgruppe. Hierzu werden verschiedene Randomisierungsverfahren benutzt. Eine Randomisierung ist jedoch nur sicher und unbeeinflusst, wenn sie extern, d.h. nicht von Studienzentrum selbst durchgeführt wird, mittels Computer erfolgt und die per Zufall gewonnene Zuteilung in verdeckter Weise den Untersuchenden / zu Untersuchenden mitgeteilt wird (z.B. versiegelte Briefumschläge).
Randomisiert
Die Teilnehmer einer Studie werden per Zufallsverfahren den Studiengruppen zugeteilt, so z.B. der Gruppe, die an einer Früherkennungsmaßnahme teilnimmt sowie der Kontrollgruppe, die nicht an der Früherkennungsmaßnahme teilnimmt.
Randomisiert-kontrollierte Studie
Eine Studie bei der die Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip einer behandelten Gruppe (Experimentalgruppe) oder einer nicht behandelten Gruppe (Kontrollgruppe) zugeordnet werden. Dadurch werden zwei vergleichbare Gruppen gebildet, die sich nur durch die spezifische Behandlung (z.B. Medikament) unterscheiden. Randomisiert-kontrollierte Studien sind für den Nachweis der Wirksamkeit einer Behandlung unerlässlich.
random sample
Ziehen einer repräsentativen Stichprobe aus einer Grundgesamtheit. Das Ziel ist es, möglichst die Eigenschaften der Grundgesamtheit (N) in der Stichprobe (n) zu repräsentieren.
Rektum
Enddarm
Relative Risikoreduktion
(relative risk reduction)
Die relative Risikoreduktion (RRR) beschreibt die Unterschiede zwischen zwei Studiengruppen (Experimentalgruppe und Kontrollgruppe einer Studie) in bezug auf die Verminderung unerwünschter Ereignisse wie Erkrankung oder Tod. Berechnung: (Ereignisrate in der Kontrollgruppe) - (Ereignisrate in der Experimentalgruppe) / (Ereignisrate in der Kontrollgruppe)
relative risk reduction
Die relative risk reduction (RRR) beschreibt die Unterschiede zwischen zwei Studiengruppen (Experimentalgruppe und Kontrollgruppe einer Studie) in bezug auf die Verminderung unerwünschter Ereignisse wie Erkrankung oder Tod.
Berechnung: (Ereignisrate in der Kontrollgruppe) - (Ereignisrate in der Experimentalgruppe) / (Ereignisrate in der Kontrollgruppe)
Relatives Risiko
(relative risk)
Das relative Risiko (RR) bezeichnet das Verhältnis zwischen dem Risiko eines Ereignisses in einer exponierten Gruppe und dem Risiko eines Ereignisses in einer nicht-exponierten Gruppe.
Berechnung: Ereignisrate in der Behandlungsgruppe / Ereignisrate in der Kontrollgruppe
relative risk
Das relative risk (RR) bezeichnet das Verhältnis zwischen dem Risiko eines Ereignisses in einer exponierten Gruppe und dem Risiko eines Ereignisses in einer nicht-exponierten Gruppe.
Berechnung: Ereignisrate in der Behandlungsgruppe / Ereignisrate in der Kontrollgruppe
S
Sensitivität
(sensitivity)
Die Sensitivität eines diagnostischen Tests bzw. eines Früherkennungstests ist das Maß für seine Fähigkeit, Kranke als krank zu erkennen. Die Sensitivität beschreibt den Anteil der erkrankten Personen einer Gruppe, die durch einen Test aus der Gesamtzahl der Erkrankten richtigerweise entdeckt werden. Ist die Sensitivität eines Tests hoch und das Resultat fällt negativ aus, so kann die Erkrankung mit großer Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden.
Berechnung: Positiv Getestete, die tatsächlich erkrankt sind / Gesamtzahl der Erkrankten
Screening
Von Screeninguntersuchungen oder Früherkennungsuntersuchungen spricht man, wenn die Untersuchungen an gesunden Menschen durchgeführt werden, das heißt an Menschen, die keine Beschwerden oder Anzeichen im Hinblick auf die gesuchte Krankheit haben.
Sigmoidoskopie
Spiegelung des Krummdarms (Sigma)
Spezifität
(specificity)
Die Spezifität eines diagnostischen Tests bzw. eines Früherkennungstests ist das Maß für seine Fähigkeit, Gesunde als gesund zu erkennen. Die Spezifität beschreibt den Anteil der gesunden Personen einer Gruppe, die durch einen Test aus der Gesamtzahl der Gesunden richtigerweise als nicht erkrankt erkannt werden. Ist die Spezifität eines Tests hoch und das Resultat fällt positiv aus, so kann die Erkrankung mit großer Wahrscheinlichkeit bestätigt werden.
Berechnung: Negativ Getestete, die tatsächlich nicht erkrankt sind / Gesamtzahl der Gesunden
systematic review
Arbeit, die nachvollziehbar die gesamte Literatur zu einem Thema identifiziert und synthetisiert. Die Einheit der Analyse ist die primäre Studie. Es gelten die gleichen wissenschaftlichen Prinzipien und Anforderungen wie für alle Studien. Wenn eine Übersichtsarbeit nicht verdeutlicht, ob alle relevanten Studien gefunden und synthetisiert werden konnten, so ist es keine systematische Übersichtsarbeit.
Systematischer Fehler
Siehe Bias
Systematische Übersichtsarbeit
(systematic review)
Arbeit, die nachvollziehbar die gesamte Literatur zu einem Thema identifiziert und synthetisiert. Die Einheit der Analyse ist die primäre Studie. Es gelten die gleichen wissenschaftlichen Prinzipien und Anforderungen wie für alle Studien. Wenn eine Übersichtsarbeit nicht verdeutlicht, ob alle relevanten Studien gefunden und synthetisiert werden konnten, so ist es keine systematische Übersichtsarbeit.
Symptom
Krankheitszeichen
T
T-Test
(t-test oder (Student's) t test)
Parametrischer Test zum Vergleich der Mittelwerte zweier unabhängiger Stichproben aus normal verteilten Grundgesamtheiten; Prüfgröße: t.
t-test
Parametrischer Test zum Vergleich der Mittelwerte zweier unabhängiger Stichproben aus normal verteilten Grundgesamtheiten; Prüfgröße: t.
V
Verblindung
(blinding)
Geheimhaltung der Gruppenzugehörigkeit vor den Studienteilnehmern und Studienbeobachtern
Vierfeldertafel
|
Ereignis |
Total |
|
|
Ja |
Nein |
|
Kontrollgruppe |
a |
b |
a+b |
Experimentalgruppe |
c |
d |
c+d |
Vorsorge
Prävention oder Vorsorge bedeutet, dass Maßnahmen ergriffen werden, die die Entstehung einer Erkrankung verhindern bzw. vorbeugen sollen. Ein Beispiel für eine echte Vorsorgemaßnahme ist das Putzen der Zähne. Mit regelmäßiger und richtig durchgeführter Zahnpflege lässt sich die Entstehung von Zahnkaries verhindern.
X
Xanthom
Gelbe Knoten auf der Haut, die durch lokale Lipideinlagerungen bedingt sind.